Fünf Basics zum bewegten Flintenschießen
Flintenschießen sollte man nach Möglichkeit mit beiden Augen offen, so läßt sich das Ziel am effektivsten ansprechen. Der Schrotschuß ist ein „Deutschuß“, d. h. der Schütze deutet mit der Flinte lediglich auf das Ziel und trotzdem liegt der Treffer mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig. Das funktioniert, weil man, auch mit beiden Augen offen, mit einem Auge intensiver sieht als mit dem anderen. Man trifft also – wenn man denn mit dem richtigen Auge „zielt“. Der Rechtsschütze mit dem rechten, der Linksschütze mit dem linken Auge.
Aber nicht bei jedem Schützen ist das so. Es kommt vor, dass beim Rechtsschützen das linke und beim Linksschützen das rechte Auge stärker ist.
Das muß jeder Schütze einmal grundsätzlich für sich überprüfen. Eine Methode dafür ist: suche Dir einen Zielpunkt auf Augenhöhe, z. B. einen Lichtschalter oder ein kleines Bild. Deute mit dem Zeigefinger der rechten Hand darauf – aber mit beiden Augen offen! Dann schließe das linke Auge.
Wenn Du das Ziel immer noch auf dem Finger hast, ist alles gut. Ist das Ziel rechts von Deinem Finger, hast Du mehr mit dem, stärkeren, linken Auge gezielt. Bist Du Linksschütze ist trotzdem alles gut. Als Rechtsschütze mit starkem linken, bzw. als Linksschütze mit starkem rechten Auge solltest Du Dich von Fachleuten beraten lassen, wie Du damit am Besten umgehen kannst. Dafür ist dies hier leider nicht die richtige Gelegenheit.
Auf dem Tontaubenstand oder auf der Jagd, die richtige Haltung ist eine Grundvoraussetzung für einen guten Schuß.
Idealerweise stehst Du mit den Füßen schulterbreit auseinander. Den Fuß der Schußhand versetzt Du, leicht nach außen gedreht, nach hinten. Du lehnst Dich leicht mit dem Oberkörper nach vorne, mit überwiegendem Gewicht auf dem vorderen Fuß. Dieser zeigt in die Richtung, in die Du schießen willst (Nicht dorthin, woher das Ziel kommt).
Diese Haltung ermöglicht Dir die beste Bewegungskontrolle und hilft Dir, den Rückstoß besser abzufangen.Nur der wiederholgenaue, ordentliche Anschlag bringt regelmäßig erfolgreiche Treffer!
Die Schußhand fest am Abzugsgriff, die Stützhand am Vorderschaft, der Hinterschaft fest in die Schulter und – ganz wichtig – die Wange fest auf dem Hinterschaft. Nun solltest Du gerade über den Lauf auf das Ziel blicken. Dieser Anschlag muss sitzen – immer! Nur so kannst Du einen guten Treffer erzielen.
Nicht jede Flinte passt aber zu jedem Schützen. So kann es sein, dass Du den Anschlag nicht so hinbekommst kannst, wie oben beschrieben. Ist der Schaft z. B. zu stark gesenkt, kannst Du nicht über den Lauf sehen, ist der Schaft z. B. zu stark geschränkt, guckst Du am Lauf vorbei. Auch hier ist der Rat des Fachmannes gefragt.Mit der Flinte schießt Du in der Regel auf ein bewegtes Ziel, d. h. Du mußt dort hin schießen, wo das Ziel sein wird und nicht dorthin wo das Ziel ist!
Du gehst in Anschlag, verfolgst die Bewegungslinie des Ziels, überholst es und führst das Ziel gedanklich weiter. Schieße dann auf den Punkt, wo das Ziel sein wird, wenn die Schrote die Entfernung zum Ziel überwunden haben. Schwinge die Waffe weiter, damit Du möglicherweise noch den zweiten Schuß anbringen kannst.
Die Briten lehren: „Say „God save our gracious King“ and than shoot“.
Entwickle eine Routine für Deinen Schuß und halte Dich daran, auch wenn das Ziel auf der Jagd einmal überraschend auftaucht. Ein hektischer Schuß trifft selten, aber der Rückstoß kann dann schnell einmal in die Schulter gehen!
Außerdem geht es immer um Sicherheit! In jeder Situation mußt Du Deine Waffe sicher handhaben, um Dich und andere nicht zu gefährden. Dies ist nur mit der nötigen Besonnenheit möglich!